Ganztagsschulen - Eine Chance für den Fußballtrainer?

Die Fußballvereine müssen reagieren

Die Ganztagsschulen bringen nicht nur Nachteile für die Vereine, sie eröffnen auch neue Chancen. Dies geht auch nur in enger Zusammenarbeit mit der Schule und einen entsprechenden finanziellem Ausgleich.

Die Fußballvereine müssen reagieren

Eine Überraschung nicht nur für viele Schulen ist die rasante Umsetzung von Ganztagsschulen. Auch die Vereine befinden sich plötzlich in einer anderen Situation, auf die sie reagieren müssen.

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Sie sollten sich an den Aufgaben der Schule beteiligen, denn sie laufen sonst Gefahr, Mitglieder zu verlieren.

Der Sport in den Schulen findet oft am Nachmittag statt und ein zusätzliches Angebot in den Vereinen nehmen immer weniger Kinder und Jugendliche wahr. Hinzu kommt, dass die Freizeit weiter eingeschränkt ist und viele Schüler nicht zusätzlich noch durch Vereinszeiten gebunden sein wollen.

Auch für die Eltern steigt der Stress, denn die Zeit zwischen Schulende und Vereinstraining ist oft sehr kurz. Außerdem bieten viele Ganztagsschulen kostenpflichtigen Sport an, was zu einer finanziellen Mehrfachbelastung führt. Führ den Fußball sieht es da noch ganz gut aus, weil keine besonderen Materialien erforderlich sind und der Schule keine hohen Kosten entstehen.

In einigen Regionen werden durch die Ganztagsschulen zusätzlich die kommunalen Sportanlagen und Hallen in Zeiten belegt, die sonst den Vereinen zustanden.

Was passiert mit dem Fußballtrainer?

Aber die Ganztagsschulen bringen nicht nur Nachteile für die Vereine, sie eröffnen auch neue Chancen. Viele Vereine kooperieren bereits mit Ganztagsschulen und machen sich so unverzichtbar, außerdem erreichen sie sämtliche Kinder und Jugendlich in der Region. Einige Vereine schrecken davor zurück, weil sie Angst haben, die geforderten pädagogischen Anforderungen nicht über einen längeren Zeitraum ausreichend bedienen zu können.

Trainer und Betreuer in den Vereinen sind meist berufstätig und stehen bei einer Kooperation mit den Schulen dann oft erst ab 17:00 Uhr zur Verfügung. Die Vereine müssen aber auf die neue Situation reagieren und Konzepte entwickeln, die einen zeitlich früheren Einsatz der Trainer ermöglichen. Dies geht auch nur in enger Zusammenarbeit mit der Schule und einen entsprechenden finanziellem Ausgleich. Trainer die beruflich streng zeitlich gebunden sind, können dann eben nicht in der Schule als Ausbilder eingesetzt werden.

Die weitere Qualifikation der Vereine und die Ausbildung der Trainer sind die wichtigsten Schritte um zu kooperieren. Trainer gehen in die Schule und bieten in Verbindung mit dem Verein Unterricht an. Es gibt bereits Vereine, die dies über festeingestellte Trainer lösen. Um eine weitere Gefahr auszuschließen, sollte darauf geachtet werden, dass die Schulen nur Übungsleiter aus dem Verein beschäftigen. Dabei darf es sich nicht um billige Arbeitskräfte für die Schulen handeln, ein finanzieller Ausgleich ist nicht zu umgehen.

Die Fachkräfte für einzelne Sportarten stehen in den Vereinen zur Verfügung und wer auch zukünftig bei den Olympiaden oder den internationalen Meisterschaften, durch die Erfolge, Kinder und Jugendliche für den Sport gewinnen will, muss sich dieser Fachkräfte bedienen.

Ist das die Zukunft oder in vielen Regionen nicht umsetzbar? Dann wird es den Vereinen in den nächsten Jahren noch schlechter gehen. Zusehen hilft auch nicht, deshalb muss rechtzeitig reagiert werden.

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